Let's talk about test... Dirk Janssen

8. Januar 2024
Dirk Janssen, Testberater.

In dieser Blogserie lassen wir Testexperten aus verschiedenen Branchen zu Wort kommen. Auf Testersuite erfahren wir gerne, was einen Testprofi innerhalb des Testberufs beschäftigt. Was ist die Vision der Testprofis und wie sieht die Zukunft für Testprofis aus?

In dieser Sonderausgabe von Let's Talk About Test lassen wir unseren eigenen Testprofi Dirk Janssen, Sales Consultant und Customer Success Manager bei Testersuite, seine Geschichte erzählen.

"Wenn Sie Änderungen an Ihren Verfahren oder Systemen vornehmen, sollten Sie wissen wollen, was Sie tun", sagt er.

Nur eine Vorwarnung: Wer ist Dirk?

Mein Name ist Dirk und ich bin vierundvierzig Jahre alt. Zusammen mit meiner Frau Janneke wohne ich im schönen Asten in Brabant. Dazu gehören natürlich auch meine drei Heranwachsenden. Zwei Jungen (10 und 12) und ein Mädchen (14).

Neben meiner Arbeit beschäftige ich mich auch gerne mit Musik. Vor kurzem habe ich wieder angefangen, Trompete zu spielen. Meine Frau spielt Flöte. Der Musikverein in unserem Dorf hat ein Programm für Wiedereinsteiger gestartet. Also habe ich wieder mit der Trompete angefangen und meine Frau mit der Flöte. Wir nehmen auch wieder Unterricht. Ich bin auch im Fußballverein aktiv, in dem meine Jungs spielen. Dabei geht es hauptsächlich um nicht fußballerische Dinge.  

Wollten Sie in der Grundschule Testberater werden?

Nein, definitiv nicht. Ich wusste nie, was ich werden wollte. Das hatte ich während meiner ganzen Schulzeit. Ich wollte vor allem heiraten und Kinder haben, haha. An den Wochenenden habe ich dann bei einem Onkel angefangen, Zierpflaster zu verlegen. Mein Interesse an Technik hat mich dazu gebracht, auf die HTS zu gehen, aber das war nichts für mich.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf als Prüfer gekommen?

Mein Vater arbeitete bei Sogeti als Tester. Ein Tag der offenen Tür bei Sogeti hat mein Interesse an der IT geweckt. Ich wollte aber auf keinen Fall Tester werden, denn das hat mein Vater gemacht. Ja, man macht nicht das Gleiche wie sein Vater. Schließlich begann ich bei Sogeti zu arbeiten. Meine erste Aufgabe war das Testen einer SAP-Umgebung, haha. Das hat aber mehr Spaß gemacht, als ich dachte. Besonders die Rolle des Testkoordinators hat mir gefallen. Das ist die Richtung, die ich schließlich eingeschlagen habe.

Sogeti bildete mich im Bereich des Testens weiter aus. So habe ich mich mit TMap und zahlreichen anderen Dingen im Zusammenhang mit dem Testen beschäftigt. Wir sind jetzt siebzehn Jahre weiter.

"Der gemeinsame Nenner ist, dass man immer Menschen zusammenbringen muss."

Was begegnet Ihnen als Testfachmann in Organisationen?

Ich habe zahlreiche Unternehmen und Branchen beobachtet. Manchmal sieht man sehr hohe Testlaufzeiten. In Banken zum Beispiel, wo Absicherung sehr wichtig ist. Vor allem die Technologie ist dann sehr gut organisiert. Es gibt aber auch Unternehmen, in denen noch nichts in Bezug auf das Testen organisiert ist.

Der gemeinsame Nenner ist, dass man immer Menschen zusammenbringen muss. Die Kommunikation zwischen verschiedenen Interessengruppen und Abteilungen ist wichtig. Jeder ist auf seiner eigenen Insel. Als Berater beaufsichtigt man all das und spricht viel mit Leuten aus verschiedenen Abteilungen. Sie bringen sie zusammen und machen ihnen klar, welche Auswirkungen die einzelnen Abteilungen aufeinander haben. Gleichzeitig arbeiten Sie in den Systemen, um Lösungen anzubieten.

Es macht viel Spaß, der verbindende Faktor zu sein. Ich bin also weniger Prüfingenieur, sondern eher Prüfkoordinator, sozusagen der Ölmann. Das passt gut zu mir und macht mir viel Freude.

Auf welche Probleme stoßen Sie bei Organisationen?

Die erste Frage, die ich stelle, lautet: Welche Geschäftsprozesse gibt es und wie sieht Ihre Anwendungslandschaft aus? Diese Frage wird oft nicht beantwortet. Die Leute wissen in der Regel über ihre eigene Abteilung Bescheid, aber insgesamt haben sie keine Ahnung. Es mangelt dann an Übersicht, Dokumentation und Einblick. Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen und warum? Auch diese Frage ist nicht leicht zu beantworten.

Außerdem ist das Testen nicht populär. Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn dachte ich, dass sie enorm zunehmen würden. Die Unternehmen betrachten das Testen jedoch als notwendiges Übel. Infolgedessen beginnen sie viel zu spät mit dem Testen innerhalb von Projekten. Es wird nicht als Priorität angesehen, und so wird wenig Geld und Zeit dafür aufgewendet.

Warum ist das so?

Naivität und Unwissenheit spielen dabei eine wichtige Rolle. Deshalb wollen die Menschen kein Geld dafür ausgeben. Manchmal erwarten oder denken sie, dass sich der Lieferant darum kümmert. Sie sehen, dass es besser wird, denn Wirtschaft und IT verschmelzen zunehmend. Heutzutage ist jedes Unternehmen ein IT-Unternehmen. Dennoch bleibt das Testen ein Evangelium, das noch gepredigt werden muss.

"Wenn Sie Änderungen an Ihren Verfahren oder Systemen vornehmen, sollten Sie wissen wollen, was Sie tun", sagt er.

Und was ist dieses Evangelium dann?

Wenn Sie Änderungen an Ihren Verfahren oder Systemen vornehmen, sollten Sie wissen wollen, was Sie tun. Bei der Inbetriebnahme kann so viel schief gehen. Sie wollen die tägliche Arbeit und deren Qualität im Griff behalten. Der Geschäftsbetrieb sollte so wenig wie möglich gestört werden, daher sollte die Qualität der Anwendungen optimal sein. Ihre IT-Systeme müssen das tun, wofür Sie sie eingerichtet haben. Sie wollen keine Datenverluste und Unterbrechungen. Deshalb ist es so wichtig, im Voraus zu wissen, welche Auswirkungen die Inbetriebnahme haben wird. Es müssen also Tests durchgeführt werden.

Haben Sie schon einmal erlebt, dass dies in einer Organisation schief gelaufen ist?

Ja, da ging es um ein Zeiterfassungssystem. Es handelte sich um einen komplexen Prozess, von dem viele Menschen und Organisationen abhängig waren. Die Geschäftsleitung war der Meinung, dass man bei einer Testabdeckung von 70 % in den Echtbetrieb gehen könne (eigentlich stand schon lange fest, dass man in den Echtbetrieb gehen wollte). Das führte zu einem Jahr des Elends, weil Daten verloren gingen, auf die die Menschen angewiesen waren. Diese Daten werden dann wiederhergestellt, aber manchmal gelingt auch das nicht. Am Ende wurde alles nach einem Jahr wiederhergestellt, was eine Menge Geld kostete. Das hätte man durch mehr Tests vermeiden können.

Wie gehen Sie mit der Tatsache um, dass Unternehmen das Testen als notwendiges Übel betrachten?

Ich halte Tests für wichtig, ich weiß, dass sie notwendig sind, und viele Leute sehen das anders. Dann kommt sowieso der Test-Evangelist in mir zum Vorschein. Man muss also immer wieder das Wort verkünden. Oft findet man in einem Projekt einen einsamen Unterstützer, der sich dann an einen klammert. Das macht es innerhalb einer solchen Organisation leichter.

In anderen Fällen wird man mit jemandem gepaart, dem es einfach unangenehm ist. Dann geht es nicht so leicht. Das Wichtigste ist, dass man die Dinge transparent macht. Dazu gehört auch, dass man manchmal akzeptieren muss, dass die Dinge live gehen.

Wann ist ein Auftrag für Sie erfolgreich?

Wenn ein Projekt in Betrieb genommen werden muss und Sie das Beste daraus machen, indem Sie gute Entscheidungen treffen. Trotz des Drucks, den Sie ausüben, schaffen Sie es, die Menschen zu beschäftigen. Wenn das funktioniert, ist das wunderbar. Ich habe auch in einem DevOps-Team gearbeitet. Wenn man dann gemeinsam etwas aufbaut und es dem Unternehmen zeigen kann, ist das sehr befriedigend. Am besten ist es natürlich, wenn man innerhalb einer Organisation ein Bewusstsein für das Testen geschaffen hat.

"Testen ist überflüssig, Testen ist teuer, Testen bringt nichts...".

Welche Mythen und Missverständnisse über das Testen sind Ihnen bekannt?

Da gibt es mehrere: Testen ist überflüssig, Testen ist teuer, Testen bringt nichts... Was ich auch oft sehe, ist, dass Leute denken, dass Testautomatisierung alles löst. Man richtet ein Testautomatisierungswerkzeug ein und dann läuft es ewig. So können Sie alle Ihre Tester entlassen. Das ist natürlich völliger Blödsinn. Anwendungen ändern sich und Ihre Landschaft ändert sich mit ihnen. Ein Testautomatisierungswerkzeug muss daher ständig gewartet werden. Das kostet Zeit und Geld. Außerdem kann ein Testautomatisierungswerkzeug zum Beispiel keine Affenversuche oder Explorationstests für Sie durchführen.

Welches Problem löst Testersuite für Testkoordinatoren und Testmanager?

Vor allem aber gewinnen Sie mit Testersuite Überblick und Einsicht. Mit Testersuite können Sie alles an einem zentralen Ort zusammenführen. So können Sie die Tests risikobasiert starten. Gibt es einen engen Termin? Dann nehmen Sie die größten Risiken zuerst in Angriff und so weiter... Das funktioniert auf Testersuite in einer rationalisierten Weise. Sie haben den vollen Überblick.

Auf Testersuite sind Sie nicht nur mit Ihrer Testvorbereitung beschäftigt. Während der Testdurchführung haben Sie einen ständigen Überblick darüber, wo Sie stehen und wie die Dinge in Ihrem Testprojekte voranschreiten. So können Sie lenken und berichten. Sie sind nicht mehr hinter der Zeit zurück, weil Sie immer wissen, wo Sie stehen.

Welches Problem löst Testersuite für IT-Manager?

Der IT-Manager sieht das Ganze auf einer höheren Ebene. Er sieht sich die gesamte Landschaft an. Mit Testersuite erhält der IT-Manager einen Einblick, wo die Engpässe liegen. Denken Sie z. B. daran, welche Lieferanten Aufmerksamkeit brauchen und wer minderwertige Qualität liefert. So wissen Sie immer, wie es um Ihre Anwendungslandschaft bestellt ist.

"Das bedeutet, dass man als Tester die Dinge tun kann, die Spaß machen, und dass man vor allem mit den Leuten zu tun hat."

Wie sehen Sie die Zukunft des Berufs des Prüfers?

In den letzten 20 Jahren hat es viele Entwicklungen gegeben. Alles wird komplexer, und auch die KI steht vor der Tür. Früher gab es eine Menge langweiliger, sich wiederholender manueller Testarbeiten, die heute zum Glück automatisiert werden können. Das bedeutet, dass man als Tester anfangen kann, die Dinge zu tun, die Spaß machen, und sich hauptsächlich mit Menschen beschäftigen kann. Darüber hinaus wird sich die KI auf das Testen auswirken, aber das gilt für jeden Bereich. Niemand weiß, wie sich die künstliche Intelligenz entwickeln wird, aber im Moment wird der Mensch noch ein wichtiger Faktor in der Testbranche sein.

Was raten Sie den Unternehmen in Bezug auf das Testen?

Prüfen ist ein Beruf, nehmen Sie ihn ernst. Machen Sie es zu einem Teil Ihrer täglichen Routine. Finden Sie Menschen, die sich dafür interessieren, und schaffen Sie Raum dafür.

Haben Sie noch etwas zu sagen?

Testen ist ein sehr schöner Beruf, den ich seit Jahren mit viel Liebe und Freude ausübe. Dort kommen Menschen und Technik zusammen und es trägt zur Qualität der Prozesse bei.

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